Pflanzen für Nordterrasse bringen auch ohne direkte Sonne Farbe, Struktur und Leben auf schattige Balkone oder Terrassen im Norden.
Wer sagt eigentlich, dass nur Südterrassen üppig bepflanzt werden können? Auch auf einer Nordterrasse lässt sich ein grünes Paradies gestalten – ganz ohne pralle Sonne. Man muss nur wissen, welche Pflanzen sich dafür eignen und wie man sie geschickt kombiniert.
Welche Standortbedingungen herrschen auf einer Nordterrasse?
Eine Nordterrasse liegt – wie der Name vermuten lässt – in nördlicher Richtung und bekommt daher kaum direkte Sonne ab. Morgens und abends kann ein wenig Licht durchkommen, aber echte Sonnenanbeter kommen hier nicht auf ihre Kosten. Das bedeutet: Du brauchst Pflanzen, die mit Schatten oder Halbschatten gut klarkommen – und das dauerhaft.
Feuchtigkeit spielt ebenfalls eine Rolle: Nordterrassen sind oft feuchter, da Sonne und Wind seltener zum Trocknen beitragen. Gleichzeitig kann es kühler sein als an anderen Hausseiten – das mögen nicht alle Pflanzen.
Welche Pflanzen sind ideal für eine Nordterrasse?
Du suchst pflegeleichte Pflanzen für Nordterrasse? Dann setz auf Klassiker wie Farne, Funkien (Hosta), Purpurglöckchen oder Waldsteinien. Diese Arten gedeihen auch bei wenig Licht und punkten mit interessanten Blattstrukturen, Farben und sogar gelegentlichen Blüten.
- Farne: Robust, schattenliebend, elegant – perfekt für ein naturnahes Flair.
- Hosta (Funkien): Riesen-Auswahl an Blattfarben, von silbrig über leuchtend grün bis gestreift.
- Purpurglöckchen: Tolle Blattfarben, auch im Winter attraktiv – ein echtes Highlight.
- Waldsteinie: Ideal als Bodendecker im Topf, bleibt auch im Winter grün.
- Begonien: Manche Sorten kommen mit wenig Licht klar und blühen trotzdem fleißig.
- Fleißiges Lieschen: Der Name ist Programm – auch ohne Sonne eine Blühmaschine.
- Efeu und Immergrün: Für vertikale Begrünung oder als hängende Akzente in Pflanzgefäßen.
In Töpfen oder Balkonkästen kannst du zusätzlich mit verschiedenen Höhen spielen: Stell größere Kübel nach hinten, kleinere nach vorn. So wirkt die Terrasse lebendiger und strukturierter – und du holst das Maximum aus deinem Platz heraus.
Was passt farblich auf eine schattige Terrasse?
Im Schatten leuchten helle und pastellige Töne besonders schön. Während kräftiges Rot oder Gelb oft matt wirkt, strahlen Weiß, Rosa oder helles Violett richtig auf. Auch silbrige Blätter oder panaschierte Sorten bringen visuelle Helligkeit. Besonders beliebt: weiße Fleißige Lieschen, rosa Begonien oder weiß gerandete Funkien. Die machen echt was her!
Was du bei der Pflege beachten solltest
Auch wenn man es nicht denkt: Schattige Pflanzen brauchen regelmäßig Wasser, besonders in Kübeln. Da die Verdunstung zwar geringer ist, aber Kübel schneller austrocknen, lohnt sich ein Fingerspitzengefühl. Staunässe sollte jedoch unbedingt vermieden werden – Drainageschichten und passende Töpfe helfen hier enorm.
Beim Düngen genügt meist ein Langzeitdünger im Frühjahr oder ein gelegentlicher Flüssigdünger im Gießwasser. Viele schattenliebende Pflanzen sind genügsam – sie zeigen dir aber schnell, wenn ihnen etwas fehlt. Blasse Blätter oder kümmerliches Wachstum? Dann ruhig mal etwas Nährstoffnachschub geben.
Welche Pflanzenarten bringen Struktur?
Die Kombination macht’s: Mixe Blattschmuckpflanzen mit Blühpflanzen. Hohe Gräser oder Bambus (im Kübel!) schaffen Höhe, kriechende Pflanzen wie Efeu füllen Zwischenräume. Und wenn du noch eine Clematis für den Schatten findest – jackpot! Einige Sorten gedeihen nämlich auch im Halbschatten, besonders die großblütigen Hybriden mit wenig direktem Sonnenbedarf.
Welche Fehler sollte man vermeiden?
Viele greifen instinktiv zu Pflanzen aus dem Gartencenter, die „gut aussehen“, aber den Standortbedingungen nicht gerecht werden. Die Folge: vertrocknete Blätter, keine Blüten, Frust. (Und wer will das schon?) Lieber vorher recherchieren, was wirklich passt. Und: Die Versuchung ist groß, viele kleine Pflanzen zu kaufen – doch gerade auf kleinen Terrassen wirkt ein klar strukturierter Aufbau mit wenigen, gut abgestimmten Pflanzen oft viel harmonischer.
Kann man auch Kräuter auf der Nordterrasse anbauen?
Tatsächlich – ja, einige Kräuter fühlen sich dort sogar wohl! Petersilie, Schnittlauch, Minze und Bärlauch mögen es halbschattig bis schattig. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Lavendel hingegen brauchen volle Sonne – die sind hier fehl am Platz. Auch essbare Blüten wie Kapuzinerkresse kannst du in schattigere Ecken setzen, wenn sie ein bisschen Licht bekommen.
Was sind gute Pflanzpartner?
Du kannst schattenliebende Arten clever kombinieren, z. B. eine große Hosta in der Mitte, umrahmt von niedrigeren Purpurglöckchen und einem Efeurand. Dazu ein paar saisonale Highlights wie schattenverträgliche Begonien oder Funkien mit auffälligem Blattwerk. Diese Struktur bringt nicht nur Ruhe in die Optik, sondern erleichtert auch die Pflege – weil ähnliche Pflanzen ähnliche Bedürfnisse haben.
Braucht man spezielle Erde oder Gefäße?
Nicht zwingend, aber eine lockere, humusreiche Erde mit guter Wasserführung ist ideal. Kübel mit Wasserabzug, ggf. mit Vlies und Drainageschicht, verhindern Staunässe. Keramiktöpfe halten die Feuchtigkeit länger, Plastiktöpfe sind leichter und kostengünstiger – hängt ganz von deinem Stil (und deinem Rücken) ab 😉
Wie gestalte ich meine Nordterrasse wohnlich?
Mit Pflanzen allein ist’s noch nicht getan. Schattige Bereiche wirken oft kühl – also bring Wärme rein: mit Holz, Textilien, Windlichtern und weichen Farben. Hängende Töpfe, kleine Beistelltische oder ein Outdoor-Teppich schaffen schnell Gemütlichkeit. Und Pflanzen für Nordterrasse liefern die grüne Basis dafür.
Noch Fragen? Hier sind ein paar Antworten!
Was sind die besten blühenden Pflanzen für eine Nordterrasse?
Fleißige Lieschen, Begonien, Astilben und Hortensien (in Kübeln) blühen auch im Schatten. Wichtig ist eine konstante Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.
Welche Pflanzen sind winterhart für eine Nordterrasse?
Funkien, Purpurglöckchen, Farne, Efeu oder Waldsteinien sind robust und überstehen auch kühlere Monate draußen – ideal für ganzjährige Bepflanzung.
Kann ich Gemüse auf einer Nordterrasse anbauen?
Meist schwierig. Tomaten und Paprika brauchen Sonne. Für Salat, Spinat oder Mangold reicht Halbschatten – einen Versuch ist’s wert!
Wie oft sollte man Pflanzen auf einer Nordterrasse gießen?
Regelmäßig, aber mit Maß. Die Erde sollte leicht feucht bleiben, aber nie nass. An heißen Tagen ruhig morgens und abends kontrollieren.
Welche Pflanzen hängen schön über Kübel oder Geländer?
Efeu, Immergrün oder schattenverträgliche Petunien-Sorten lassen sich gut als hängende Ergänzung einsetzen – besonders hübsch in Kombination mit stehenden Pflanzen.
Wie kann ich mit wenig Platz auf der Nordterrasse viel Grün schaffen?
Nutze vertikale Flächen! Hängeampeln, Pflanzenregale oder Rankgitter ermöglichen auch bei wenig Stellfläche eine üppige Begrünung – ganz ohne Sonne.
Fazit: Schatten ist kein Showstopper
Wer denkt, eine Nordterrasse sei nur was für Moos und Spinnweben, liegt ziemlich daneben. Mit den richtigen Pflanzen, etwas Kreativität und Geduld kannst du auch ohne Südlage einen lebendigen, grünen Rückzugsort schaffen. Also: Gießkanne in die Hand, rein ins Beet – oder in den Kübel 😉