Ein Backofen, der nicht richtig heiß wird, kann schnell zum echten Problem werden. ✓ Was oft banal klingt, hat meist ganz konkrete Ursachen.
Wenn dein Backofen nicht richtig heiß wird, liegt das oft an defekten Teilen, falschen Einstellungen oder einem schleichenden Verschleiß. Eine clevere Diagnose spart Zeit, Geld und Nerven. In vielen Fällen kannst du die Ursache selbst eingrenzen – und manchmal sogar selbst beheben.
Was bedeutet „nicht richtig heiß“ eigentlich?
Manchmal ist der Kuchen innen noch roh, obwohl außen schon alles bräunt. Oder das Ofenglas bleibt kalt, obwohl du 200 Grad eingestellt hast. Wenn der Backofen nicht richtig heiß wird, muss das nicht bedeuten, dass er komplett kalt bleibt – es reicht, wenn die Temperatur zu niedrig oder zu ungleichmäßig ist.
Viele Nutzer merken das Problem erst nach und nach, z. B. wenn Lieblingsrezepte plötzlich misslingen. Das zeigt: Ein schlecht aufheizender Ofen muss nicht sofort komplett kaputt sein – aber er nervt auf Dauer und kann sogar gefährlich werden.
Was sind die häufigsten Ursachen?
Die Ursache für das Temperaturproblem liegt oft näher als gedacht. In der Praxis stoßen viele Nutzer auf immer wieder dieselben Fehlerquellen:
- Heizelement defekt: Besonders das Unterhitze- oder Oberhitze-Element kann durchbrennen. Ergebnis: Der Ofen wird nur halb heiß.
- Thermostat arbeitet falsch: Wenn die Temperaturregelung spinnt, heizt der Ofen ungenau – oder bleibt bei lauwarm stehen.
- Türdichtung beschädigt: Wärme entweicht, der Innenraum bleibt kühl. Das merkt man manchmal sogar am Griff.
- Falsche Programme oder Einstellungen: Ja, auch Bedienfehler kommen vor. Manchmal ist die Umluft abgeschaltet oder die Temperatur versehentlich zu niedrig eingestellt.
- Elektronik defekt: Besonders bei neueren Geräten kann ein Fehler in der Steuerplatine dafür sorgen, dass der Backofen nicht richtig heiß wird.
- Stromzufuhr schwankt: Bei älteren Häusern mit schwacher Elektrik kann es sein, dass der Ofen nicht mit voller Leistung läuft.
Wie kannst du testen, woran es liegt?
Bevor du gleich den Kundendienst anrufst, kannst du ein paar Dinge selbst prüfen. Lass uns das kurz durchgehen.
Zuerst ein einfacher Test: Stell den Backofen auf 200 Grad und schau nach 10 Minuten mit einem Backofenthermometer nach. Liegt die Temperatur deutlich darunter (z. B. bei nur 120 °C), ist das ein klares Zeichen für ein Problem.
Auch eine Sichtprüfung lohnt sich: Schau dir die Heizelemente an – glühen sie nach ein paar Minuten? Riecht etwas verschmort? Ist die Ofentürdichtung porös oder löst sich an den Ecken? All das gibt Hinweise darauf, was nicht stimmt.
Ein weiterer Trick: Probiere ein anderes Heizprogramm aus. Wenn zum Beispiel Oberhitze funktioniert, aber Umluft nicht, weißt du: Da ist gezielt etwas defekt.
Kann man das selbst reparieren?
Manchmal, ja. Zum Beispiel ist das Erneuern einer Ofendichtung kein Hexenwerk – äh, du weißt schon 😉 Das bekommst du mit ein bisschen handwerklichem Geschick selbst hin. Auch Heizelemente kann man bei älteren Geräten meist problemlos austauschen.
Aber: Bei allem, was mit Strom oder Elektronik zu tun hat, gilt – Finger weg, wenn du dir nicht absolut sicher bist. Lieber einen Fachmann holen, bevor du den Ofen endgültig ins Jenseits beförderst.
Was kostet eine Reparatur?
Das hängt natürlich davon ab, was genau kaputt ist. Eine neue Türdichtung kostet um die 20 bis 30 Euro. Ein neues Heizelement liegt je nach Modell bei 30 bis 80 Euro. Der Einbau durch einen Techniker kann noch einmal 50 bis 150 Euro kosten.
Wenn das Thermostat oder die Platine hinüber ist, kann es aber schnell über 200 Euro gehen – da lohnt sich manchmal ein Neukauf.
Lohnt sich eine Reparatur überhaupt?
Gute Frage. Wenn dein Backofen nicht richtig heiß wird, der Rest aber funktioniert und das Gerät noch keine zehn Jahre alt ist, kann sich eine Reparatur lohnen – vor allem bei hochwertigen Marken. Bei Billiggeräten ist ein Austausch oft wirtschaftlicher.
Manche Hausratversicherungen übernehmen übrigens bestimmte Reparaturkosten – ein Blick in die Police schadet nicht.
Wie kannst du vorbeugen?
Ein paar Tipps helfen, damit du gar nicht erst in diese Situation kommst:
- Lass den Ofen regelmäßig auskühlen und reinige ihn gründlich – auch die Dichtung!
- Verwende die Selbstreinigungsfunktion, falls vorhanden, aber nicht zu häufig – das kann die Elektronik stressen.
- Vermeide, dass Flüssigkeiten überkochen und auf die Heizstäbe tropfen – das kann Kurzschlüsse verursachen.
- Achte auf ungewöhnliche Geräusche, Gerüche oder Temperaturabweichungen – je früher du’s merkst, desto besser.
Wann ist ein neuer Ofen sinnvoll?
Wenn die Reparaturkosten fast so hoch sind wie ein neues Gerät oder wenn mehrere Teile gleichzeitig kaputtgehen, ist ein Austausch oft die bessere Lösung. Moderne Geräte sind oft sparsamer, heizen schneller auf und bieten mehr Komfort – z. B. mit smarter Steuerung oder Pyrolyse-Funktion.
Falls du ohnehin schon länger unzufrieden bist oder öfter backst, kann sich das Upgrade also doppelt lohnen.
Bleibt dein Ofen kalt? Diese Fragen tauchen häufig auf:
Warum heizt mein Backofen nur unten?
Oft ist das obere Heizelement defekt oder die Funktion „Oberhitze“ wurde nicht ausgewählt. Auch ein Thermostatfehler kann dahinterstecken.
Mein Ofen wird nur lauwarm – woran liegt das?
Das deutet meist auf ein Problem mit der Temperaturregelung oder einem defekten Heizelement hin. Auch Stromprobleme sind möglich.
Kann ein Backofen durch Überlastung kaputtgehen?
Jein – durch ständiges Überhitzen oder blockierte Lüftungsschlitze kann es zu Hitzestau kommen, der langfristig die Technik schädigt.
Warum funktioniert Umluft, aber Ober- und Unterhitze nicht?
Das spricht für einen Defekt in den klassischen Heizelementen, während der Umluftlüfter noch intakt ist.
Wie erkenne ich, ob das Thermostat kaputt ist?
Wenn der Ofen nicht richtig heiß wird, obwohl alles korrekt eingestellt ist, könnte das Thermostat ungenau oder ganz defekt sein.
Lohnt sich der Austausch eines einzelnen Heizelements?
Wenn das restliche Gerät noch fit ist – auf jeden Fall! Ersatzteile kosten oft weniger als 50 Euro und lassen sich leicht tauschen.