Ein feuchter Keller ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch teure Schäden verursachen. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das vermeiden.
Was hilft wirklich gegen Feuchtigkeit im Keller?
Wenn die Wände kalt und klamm wirken oder sich ein muffiger Geruch breitmacht, ist das ein klares Warnsignal. Feuchtigkeit im Keller kann viele Ursachen haben: von schlechter Belüftung über aufsteigende Nässe bis hin zu undichten Außenwänden. Die gute Nachricht: Man kann einiges tun, bevor größere Schäden entstehen.
Die wohl einfachste Maßnahme ist regelmäßiges, gezieltes Lüften – und zwar quer, nicht nur das Kellerfenster kippen. Vor allem morgens oder spät abends, wenn die Außenluft kühler und trockener ist als im Keller, wirkt Stoßlüften Wunder. Das bedeutet: Fenster ganz auf, für 5 bis 10 Minuten, und am besten in Kombination mit einem gegenüberliegenden Fenster öffnen – dann entsteht Durchzug. Ganz wichtig: An heißen Sommertagen bitte auf das Lüften verzichten, da warme Luft mehr Feuchtigkeit in den Keller trägt.
Wie kann ich meinen Keller vor Feuchtigkeit schützen?
Die Basis jeder nachhaltigen Lösung ist: die Ursache finden. Ist es Kondensfeuchtigkeit? Dringt Wasser von außen ein? Oder handelt es sich um aufsteigende Nässe? Je nach Ursache braucht es andere Maßnahmen.
Bei Kondensfeuchtigkeit hilft oft schon eine Kombination aus regelmäßigem Lüften und einer angepassten Raumnutzung. Wer etwa Wäsche im Keller trocknet, sollte immer ein Hygrometer parat haben – das hilft, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten. Liegt diese dauerhaft über 60 %, wird’s kritisch. In dem Fall lohnt sich ein Luftentfeuchter – manche Nutzer berichten aus Foren, dass ihnen Modelle mit Hygrostat besonders geholfen haben, weil sie automatisch regulieren.
Wenn dagegen Wasser durch die Wände drückt, reicht Lüften nicht. Dann geht’s ans Eingemachte – sprich: Abdichtungen von außen oder innen, manchmal beides. Innenabdichtungen mit Dichtungsschlämmen sind eine beliebte Option für Heimwerker. Außenabdichtungen sind teurer, aber bei stark durchfeuchteten Mauern oft die einzige dauerhafte Lösung. Auch hier berichten viele Hausbesitzer, dass sie nach Jahren des Herumdokterns erst durch professionelle Abdichtung dauerhaft Ruhe hatten.
Welche baulichen Maßnahmen sind sinnvoll?
Eine gute Drainage rund ums Haus kann helfen, dass Regenwasser erst gar nicht am Fundament stehen bleibt. Zudem sollte das Erdreich mit einem leichten Gefälle vom Haus weg verlaufen. Regenrinnen und Fallrohre dürfen nicht verstopft sein – das klingt banal, aber gerade bei älteren Häusern ist das eine häufige Schwachstelle.
Auch eine Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit kann eine Investition wert sein, wenn die Mauer durchzogen ist. Es gibt unterschiedliche Verfahren – chemische Injektionen oder mechanische Sperren –, beide haben ihre Vor- und Nachteile. Die Wahl hängt oft vom Zustand der Bausubstanz ab.
Welche Rolle spielt die Einrichtung?
Ein kleiner, aber oft übersehener Punkt: die Lagerung. Kartons, Möbel und Vorräte sollten nicht direkt an den Wänden stehen. Immer ein paar Zentimeter Luft lassen, damit die Wand „atmen“ kann – auch wenn sie keine Lunge hat 😉
Noch besser: Regale aus Metall oder Kunststoff statt Holz, das bei Feuchtigkeit aufquellen oder Schimmel ansetzen kann. Und Lebensmittel oder Textilien besser in gut verschlossenen Plastikboxen aufbewahren, falls sich doch mal wieder Feuchtigkeit einschleicht.
Und was ist mit technischen Helfern?
Technikfans können auf smarte Luftfeuchtesensoren und WLAN-Entfeuchter setzen – die lassen sich bequem per App steuern und geben Bescheid, wenn es zu feucht wird. Für alle anderen tut es auch ein analoges Hygrometer plus ein klassischer Luftentfeuchter.
Auch Infrarot-Heizplatten werden immer beliebter, vor allem in Souterrainwohnungen oder bei teilgenutzten Kellerräumen. Sie wärmen die Wände direkt auf und verhindern so Kondenswasserbildung – ein echter Geheimtipp, gerade in Altbauten.
Was sagen andere Hausbesitzer?
In einem Bauexperten-Forum berichtete ein Nutzer, dass er jahrelang mit Schimmel im Keller kämpfte – trotz Lüften und Entfeuchter. Erst die Kombination aus Außenabdichtung und Drainage brachte dauerhaft Abhilfe. Ein anderer schwört auf regelmäßige Lüftung und verzichtet inzwischen komplett auf das Trocknen von Wäsche im Keller. Wieder andere nutzen Keller nur noch als Lager für unempfindliche Dinge – und vermeiden so Ärger ganz pragmatisch.
Muss ich gleich alles sanieren?
Nicht unbedingt. Manchmal reicht es schon, das Nutzungsverhalten zu ändern und kleine bauliche Schwächen zu beseitigen. Wer frühzeitig handelt, kann größere Maßnahmen oft vermeiden. Wer allerdings schwarzen Schimmel entdeckt oder gar Salzausblühungen an der Wand hat, sollte keine Zeit verlieren – dann braucht es Fachleute.
Wie viel kostet der Schutz vor Feuchtigkeit?
Das hängt stark davon ab, welche Maßnahmen nötig sind. Ein Hygrometer kostet unter 20 Euro, einfache Entfeuchter gibt’s ab 100 Euro. Innenabdichtungen schlagen mit ein paar hundert Euro zu Buche, bei professionellen Außenabdichtungen kann es aber auch vierstellig werden. Langfristig lohnt sich die Investition aber fast immer – nicht nur für den Werterhalt der Immobilie, sondern auch für die eigene Gesundheit.
Was ist, wenn ich zur Miete wohne?
Dann solltest du bei ersten Anzeichen unbedingt deinen Vermieter informieren – am besten schriftlich mit Fotos. Denn nicht alles liegt in deiner Verantwortung. Aber auch Mieter können etwas tun: richtig lüften, Luftfeuchtigkeit kontrollieren und auf die Möblierung achten. Und wenn der Vermieter nicht reagiert? Dann kann ein Mieterverein oder sogar das Bauamt weiterhelfen.
Kurze Antworten auf große Fragen
Wie oft sollte ich den Keller lüften?
Zweimal täglich für ca. 5–10 Minuten – am besten morgens und abends, bei kühler und trockener Außenluft.
Ab wann braucht man einen Luftentfeuchter?
Wenn die Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 60 % liegt – besonders bei schlecht belüfteten Kellern sinnvoll.
Was kostet eine Kellerabdichtung?
Innenabdichtungen kosten oft zwischen 500–1500 Euro, Außenabdichtungen können mehrere Tausend Euro kosten – je nach Umfang.
Ist Schimmel im Keller gefährlich?
Ja, besonders für Allergiker und Kinder. Bereits bei kleinen Stellen sollte man handeln oder Fachleute einschalten.
Hilft ein Luftentfeuchter allein gegen Feuchtigkeit?
Nur bedingt – er lindert Symptome, aber beseitigt nicht die Ursache. Langfristig sollte man die Ursache beheben.
Kann ich eine Horizontalsperre selbst einbauen?
Es gibt DIY-Sets, aber bei Altbauten oder stark durchfeuchteten Wänden ist fachliche Unterstützung ratsam.